Unser Pfarrpatron Josef der Arbeiter

Der heilige Josef ist seit 1870 der Schutzpatron der Kirche und wird vom gläubigen Volk sehr verehrt. Wir finden seinen Namen in mehreren Litaneien, zum Beispiel in der "Allerheiligen-Litanei" (Gotteslob 762) oder in der "Litanei für die Verstorbenen"(Gotteslob 770). Es gibt sogar eine eigene "Litanei zum heiligen Josef". Sie steht nicht im Gebet- und Gesangbuch. Menschen, die sie beten, bitten den heiligen Josef, er möge sie immer beschützen und für sie im Himmel beten.

 In der Josefs-Litanei bekommt der Heilige wunderschöne Namen. Er heißt dort "Liebhaber der Armut", "Stütze der Familien", "Trost der Bedrängten", " Hoffnung der Kranken" oder "Schrecken der bösen Geister". Auch die wichtigsten und schönsten Eigenschaften des heiligen Josef werden in der Josefs-Litanei genannt. Er wird als "gerecht" und "keusch", "weise" und "starkmütig", "gehorsam" und "getreu" bezeichnet. Seit 1919 gibt es auch eine Josefs-Präfation. In diesem Gebet der heiligen Messe danken wir dem himmlischen Vater, dass er uns den heiligen Josef geschenkt hat. Im Gebet- und Gesangbuch steht ein Lied zum heiligen Josef: "Sankt Josef, Spross aus Davids Stamm" (609).

Gelegentlich sieht man den heiligen Josef - vor allem auf alten Bildern - mit einer Lilie in der Hand. Die Lilie ist eine Blume mit großen Blüten, die stark duften. Diese Blume gilt von alters her als Zeichen der Unschuld und der Reinheit. Eine Legende erzählt: Eines Tages wurden Stäbe für alle unverheirateten Männer aus dem Geschlecht Davids in den Tempel gebracht. Auf diese Weise sollte der Mann für die Jungfrau Maria gefunden werden. Dann passierte plötzlich ein Wunder: Der Stab Josefs erblühte zu einer Lilie. So wurde er der von Gott vorherbestimmte Ehemann Marias.

Heute gilt der heilige Josef als Beschützer aller Arbeiter und Handwerker. Besonders verehren ihn die Schreiner und Zimmerleute, weil er selbst ein Zimmermann war. Auch Eheleute, Erzieher und Waisen bitten den Heiligen um seine Hilfe und Fürsprache. Manche Reisende und Wanderer beten zum heiligen Josef, er möge sie beschützen und gut nach Hause zurückkehren lassen.

Es gibt Kirchen und Kapellen, die dem heiligen Josef geweiht sind und ihn besonders verehren. In vielen Städten und Dörfern tragen große und kleine Gotteshäuser den Namen St. Josef. Auch manche kirchlichen Häuser und Einrichtungen sind nach dem heiligen Josef benannt. Da gibt es zum Beispiel in manchen Orten ein "Josefsheim", eine "St-Josefs-Pflege", ein "Josefsspital" oder einen Kindergarten "St. Josef". So stellen sich immer wieder Menschen mit ihren Aufgaben und Anliegen unter den besonderen Schutz des heiligen Josef.
Früher haben Leute gemeint, Josef sei bei der Geburt Jesu ein alter Mann gewesen. Deswegen haben auch manchen Maler ihn auf ihren Bildern so dargestellt. Das muss nicht so gewesen sein. Wäre Josef ein älterer Mann oder sogar ein müder Greis gewesen, hätte die Bibel bestimmt davon erzählt.

Sehr oft wird der Heilige in der kirchlichen Kunst mit dem Jesuskind auf den Armen dargestellt. Viele Bilder zeigen ihn auch an der Krippe. Auf manchen Darstellungen sehen wir den heiligen Josef auf der Flucht nach Ägypten. In der einen Hand hat er den Wanderstab, in der anderen den Zügel, mit dem er den Esel führt. Häufig ist Josef als Handwerker abgebildet. In den Händen trägt er verschiedene Werkzeuge eines Zimmermanns und Schreiners. Meist sind es Säge und Beil.
Für die Arbeitenden und die Arbeitslosen
Heiliger Josef,
ich rufe deinen Schutz an
für alle, die ihr Leben
mit Arbeit verbringen,
wie auch für die, die
keine Arbeit haben,
damit jeder Christ
nach deinem Beispiel
und mit deiner Hilfe
mit Einsatzfreude
und in erhebender Gemeinsamkeit
seinen Beitrag zum Leben leiste. Amen

            Johannes Paul II